Weihnachtszeit – Zeit der Besinnung, Rückbesinnung und Nostalgie. Dazu passend geisterten in den letzten Wochen einige Meldungen durch die Blogosphäre, die in Zusammenhang mit dem meistverkauftesten Heimcomputer aller Zeiten, dem Commodore 64, oder kurz: C64, standen.

Der C64 war tatsächlich der erste Computer, den ich besaß. Ich weiß nicht mehr genau, wann ich ihn mir gekauft habe; das muss irgendwann 1984 gewesen sein. Das Projekt war für mich damals finanziell nur deshalb zu schultern, da sich mein Vater daran beteiligte. Immerhin musste ich damals noch ewa 700 DM für das gute Stück berappen, mein Vater spendierte den Original-Farbmonitor von Commodore dazu und mein Bruder komplettierte das Ensemble mit einem TV-Tuner, da unsere Familie bis dato keinen Fernseher besaß. Zusätzlich hatte ich noch eine dreistellige Summe für die sogenannte Datasette ausgegeben, eine Floppy kam erst später dazu.

Meine „Computer-Karriere“ hatte einige Jahr zuvor begonnen, als ich bei meinem Cousin Florian zum ersten Mal eines Sinclair ZX81 in Betrieb ansichtig wurde. Von da an lag ich meinen Eltern in den Ohren, dass ich auch ein solches Gerät brauche. Da aber der Verkaufspreis dieses Geräts in den frühen 80ern bei ca. 400 DM lag und ein Fernseher, der zur Darstellung der 33 Zeichen x 24 Zeilen zusätzlich nötig gewesen wäre, in unserer Familie – wie bereits erwähnt – noch nicht vorhanden war, lag die Investitionshürde für einen 12-jährigen unüberwindbar hoch.

Mein Vater hatte jedoch einen „Workaround“ parat, der mich für etwa zweieinhalb Jahre zufrieden stellte: Als Mathematiklehrer an einem Gymnasium hatte er Zugang zum Physiksaal seiner Lehranstalt und konnte mir am Wochenende ebenfalls Zutritt zu diesen Räumlichkeiten verschaffen. Dort standen drei Computer, die immerhin 40 Zeichen in 25 Zeilen grün auf schwarz auf einem Monitor darstellen konnten und die Bezeichnung Commodore 4032 trugen und denen ich fortan mindestens jedes zweite Wochenende einen Besuch abstattete. Das höchste der Gefühle war es, als eines der Geräte sogar einmal eine ganze Woche während der Herbstferien seinen Standort in mein Zimmer verlagerte!

Mein geliebter „Brotkasten“ wurde erst 1991 durch einen ATARI 1040 STE ersetzt. Mein Vater arbeitete aber noch einige Jahre weiter damit …

Doch nun zu den Links für C64-Nostalgiker:

Lange Zeit war 64’er die einzige Zeitschrift für den C64. Ich habe mir etliche Ausgaben davon Monat für Monat am Kiosk neben unserer Schule gekauft. Die erste Ausgabe gibt es jetzt bei pagetable.com als PDF-File zum Download (via Nerdcore). Nostalgie pur!

Ebenfalls Nerdcore, Günni und der Nasendackel weisen auf die Bastelbögen von Marshall Alexander hin, mit deren Hilfe man sich einen kleinen C64 aus Papier bausen kann.

Der Nasendackel weist auf ein ihm bisher unbekanntes Adventure-Game für den C64 hin und erklärt, wie man es mittels Emulation auf dem Mac zum Laufen bekommt. Wem das mit dem Emulator zu kompliziert ist, für den hat Stefan einen guten Tipp: c64s.com – classic Commodore 64 games online! – das brauche ich nicht zu übersetzen, oder?

Biggle weist auf oldcomputers.net hin, sozusagen ein „Online-Friedhof“ für Homecomputer. Der Nasendackel empfiehlt ein Buch über die Geschichte der Firma Commodore: Brian Bagnall: On the Edge (Amazon-link) in englischer Sprache.

Zu guter Letzt noch ein Tipp, was man mit alten Joysticks aus der C64-Ära machen kann: Hanging Joysticks by Felipe Morales, Italien (via Jeriko).

So, Ihr habt’s überstanden! Frage: Wer von Euch war auch stolzer Besitzer eines Commodore 64?