Schnell, bevor der Tag zu Ende geht: Heute genau vor 95 Jahren, am 29. Mai 1913 fand im Théâtre des Champs-Élysées in Paris die Uraufführung von Igor Stravinskis Ballet Le sacre du printemps statt.

Wikipedia schreibt über den Skandal bei der Uraufführung:

… Während Djagilew sich wohl insgeheim einen Skandal erhoffte, rechneten die Mitwirkenden, Strawinski eingeschlossen, offenbar nicht damit. Zwar erforderte das Neuartige an der Partitur unzählige Proben für Orchester und Tänzer (ein modernes Sinfonieorchester bewältigt den Sacre mittlerweile im üblichen Probenrahmen einer Arbeitswoche), die aber nicht von offensichtlichen Widerständen begleitet waren. Bereits vom ersten Ton des für damalige Verhältnisse extrem hohen Fagottsolos an war Gelächter zu hören, das dann in beispiellosen Tumult überging. Es war der stoischen Ruhe des Dirigenten Pierre Monteux zu verdanken, dass die Aufführung überhaupt zu Ende gespielt werden konnte (Die Vorgänge wurden in vielen Augenzeugenberichten festgehalten, unter denen die von Igor Strawinski selber und von Jean Cocteau immer wieder zitiert werden). Auch wenn der Skandal Strawinski endgültig zur Berühmtheit machte, verletzte ihn die Reaktion sehr und er gab nicht zuletzt Vaslav Nijinsky die Schuld, der in seinen Augen den Sacre choreografisch nicht bewältigte. Der große Erfolg, den das Werk dann in der konzertanten Aufführung ebenfalls unter Pierre Monteux 1914 hatte, scheint Strawinski auch recht zu geben, wobei sich allerdings die Einstellung des Publikums zu den musikalischen Besonderheiten schon dadurch geändert haben kann, dass es darauf gefasst war.

Hier ein Ausschnitt – die Teile „Glorification de l’élue“ und „Évocation des ancêtres“:

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Eines der Werke, die mich als Musiker durch und durch geprägt haben! Ich denke dabei auch immer dankbar an Prof. Otfried Büsing, der mir das Werk während meines Studiums in einem seiner Seminare näher brachte!