Uberspace – Hosting on Asteroids

Nun also der erste Artikel mit den angekündigten Details zum Redesign. Neben den sichtbaren Veränderungen gab es auch eine grundlegende „unter der Haube“: Ich habe das Blog zu einem anderen Hoster umgezogen. Bisher lag es bei all-inkl.com. Letztes Jahr im Frühjahr hatte ich zufällig bei Robert Basic über einen neuen Webhoster mit einem ungewöhnlichen Konzept gelesen. Nicht dass ich mit all-inkl.com unzufrieden gewesen wäre, nein, aber die Liste der Features bei Uberspace las sich so interessant, dass ich beschloss, diesen Hoster in allernächster Zeit auszuprobieren.

Besonderheiten bei Uberspace

Bezahlung

Bei Uberspace.de suchst du dir selbst aus, wieviel du bezahlen möchtest.

Dieses Preiskonzept (PWYW = Pay What You Want = Zahle, was Du willst) ist vor allem aus der Gastronomie bekannt (ist mir erst kürzlich wieder in Wien über den Weg gelaufen). Bei Uberspace gibt es lediglich einen Mindestpreis von 1 Euro monatlich, dazu kommen noch 50 Cent (zzgl. einer einmaligen Einrichtungsgebühr von 5 Euro), falls man eine Domain bei Uberspace registrieren will.

Auch die Art der Bezahlung hebt sich von anderen Hostern ab: Man kann bei Uberspace sein Konto per Überweisung (und ausschließlich dadurch) aufladen, pro Monat wird dann der selbst gewählte Betrag davon abgebucht. Man bekommt eine freundliche E-Mail, falls der verbleibende Betrag nicht mehr für den nächsten Monat ausreichend ist. Hat man sein Konto dann immer noch nicht wieder aufgeladen, erhält man eine weitere Benachrichtigung. Erst wenn man dann nichts unternimmt, wird der Account irgendwann gelöscht.

Leistungen

Die Liste der angebotenen Leistungen scheint fast unendlich lang, viele Features darauf sind für mich böhmische Dörfer, daher hier nur kurz das, wovon ich die Bedeutung zu kennen glaube: IPv4 und IPv6, SSH, SFTP, Cronjobs, runwhen, Zugriff auf tägliche Backups, eigenes error_log möglich, Perl, Python, PHP, Ruby, MySQL, MongoDB, CouchDB und vieles mehr (eine vollständige Liste gibt es hier). Das sind Features, für die man bei anderen Hostern in Shared-Hosting-Tarifen lange suchen muss

Nicht verschweigen sollte man allerdings, dass man in den Grundbegriffen der Serveradministration nicht völlig ahnungslos sein sollte. Die Funktionsvielfallt zollt ihren Tribut an einen (oft allerdings nur scheinbaren) Bedienungskomfort. Die meisten Funktionen sind nicht über eine Weboberfläche, sondern nur über SFTP und SSH erreichbar. Wer sich allerdings damit wohl fühlt, wird anderweitige Bedienoberflächen kaum vermissen.

Support

Auf der ansprechenden Webseite von Uberspace gibt es ein umfangreiches Wiki, das detaillierte Informationen zu den bereitgestellten Funktionen enthält. Außerdem ist der Support per E-Mail, Twitter und auch telefonisch zu erreichen. Bei meinen Anfragen bisher über Twitter bzw. E-Mail hatte ich stets wenige Minuten später eine zufriedenstellende Antwort.

Woanders

Uberspace erfreut sich großer Beliebtheit, viele Blogs haben in jüngster Zeit ihre neue Heimstatt dort gefunden. Hier eine kleine Auswahl:

Sehr lesenswert sind auch folgende beiden Interwiews mit Jonas Pasche, dem Geschäftsführer von Uberspace:

  • Interview: Jonas Pasche von Uberspace.de @ Leetperium.de
  • “Nimm das Geld nicht so wichtig.” – Interview mit Uberspace.de Chef Jonas Pasche @ Lifestyle Architect

Fazit

Ich habe meinen Wechsel zu Uberspace nicht bereut – im Gegenteil! Bereits bei der Übertragung des alten Blogs mit WordPress 2.9.1 war mir das eigene error_log ein große Hilfe! Als nächstes werde ich mir wahrscheinlich eine eigene php.ini-Datei anlegen. Ich werde berichten …

Uberspace halte ich vor allem für denjenigen höchst empfehlenswert, der die ganzen Funktionen ausprobieren möchte, ohne gleich einen kompletten Server zu mieten.