GoogleEine meiner Lieblingsbeschäftigungen – ich gebe es freimütig zu – ist das Googeln. Einer Meldung auf SPIEGEL ONLINE gelang es jedoch vor einiger Zeit, mir die Lust an dieser Beschäftigung etwas zu trüben:

Jede einzelne Internet-Suchanfrage über Google erzeuge Energiekosten, mit denen eine 11-Watt-Energie-Sparlampe eine Stunde lang brennen könnte.

Die Meldung geht auf eine Pressemitteilung der Strato AG zurück, in der die Berliner Firma ankündigt, ihren Strombedarf ab sofort vollständig mit klimaneutral erzeugtem Strom zu decken. Diese Pressemitteilung griffen einige Online-Gazetten prompt auf, neben SPIEGEL ONLINE z.B. Krone.at, N24 oder die Netzzeitung. Sogar DIE ZEIT widmete dem Thema einen ganzen Artikel.

Warum aber berichtet ein so große Anzahl von Medien über einen Stromanbieterwechsel? Oder wie Lucas von Gwinner es formuliert:

Denn dass die Berliner ihre Rechenzentren ab sofort mit Öko-Strom betreiben ist zwar lobenswert, aber für die breite Masse ungefähr so spannend wie die Tatsache, dass Ampeln rot leuchten können.

Von Gwinner gibt auch eine Antwort:

Der Clou war der Aufhänger. Strato hat ausgerechnet das eine Suchanfrage bei Google soviel Strom verbraucht, wie eine Energisparlampe um eine Stunde zu leuchten. Damit vermengen sie die Trendthemen Internet (Google) und Umwelt (Stromverbrauch) so geschickt, das am Ende jeder kleine Redakteur denkt es wäre wichtig. Und bereitwillig dem Stromzuliefererwechsel von Strato Platz einräumt.

Also nur ein PR-Gag der Strato AG? Vollständig ist mein Gewissen damit noch nicht beruhigt. Vorsichtshalber werde ich in nächster Zeit mal versuchen, jeweils eine Stunde früher ins Bett zu gehen. Das hätte zwei Vorteile:

  1. Es ist gut für meine Gesundheit.
  2. Aufgrund des „eingesparten“ Stromverbrauchs dadurch, dass Schreibtischlampe, Computer, Stereoanlage, Flurlicht usw. eine Stunde weniger in Betrieb sind, habe ich einige Google-Anfragen „frei“!

In diesem Sinne wünsche ich weiterhin viel Spaß bei umweltbewusstem Googeln!

(via Apfelwahn)