BodenseeMittwoch und Donnerstag war ich mal wieder für knapp einen Tag Gast in der Cella St. Benedikt auf der Insel Reichenau (Bodensee). Seit ich 2002 zum ersten Mal hier zu Gast war, kehre ich regelmäßig und sehr gerne hierher zurück.

Schon immer wussten Mönche ihre Klöster an landschaftlich besonders schönen Orten zu errichten. So auch hier auf der wunderschönen Bodenseeinsel Reichenau. Bis 1803 lebten Benediktinermönche auf der Insel – das Kloster in Mittelzell, heute nur noch teilweise in Kirchenbesitz, zeugt noch von der Blütezeit. Nach fast 200 Jahren startete 2001 Pater Stephan Vorwerk OSB gemeinsam mit Pater Daniel Riedmann OSB den Versuch auf der Insel wieder benediktinisches Leben entstehen zu lassen. Der Versuch glückte: 2004 wurde die Cella offiziell als „Ableger“ der Erzabtei St. Martin zu Beuron errichtet.

St. Peter und Paul - NiederzellMein Freund und Seelsorger Daniel lebt hier nun seit sechs Jahren. Ich versuche möglichst mindestens einmal pro Jahr ihn in der Cella zu besuchen. Jedes Mal sind meine Aufenthalte hier viel zu kurz, aber dennoch tanke ich in dieser Zeit viel Kraft. Das mag an der wunderschönen Umgebung liegen, an den Gesprächen mit Daniel und den anderen Mönchen. Es liegt aber sicher auch an der Berührung mit dem monasterischen Leben, an dem ich durch die Stundengebete teilhaben kann.

Chorraum St. Peter und Paul - NiederzellDie Stundengebete finden seit 2001 täglich außer Montag in der Egino-Kapelle oder im Chorraum der Kirche St. Peter und Paul in Niederzell statt. Werktags außer Montag findet je eine Laudes, ein Mittagsgebet und eine Komplet statt. Am Samstag und Sonntag gibt es zusätzlich noch eine Vesper. Inzwischen leben die Mönche zu dritt im Pfarrhaus direkt neben der Kirche. Außer den dreien sind aber auch oft Mönche aus anderen Klöstern zu Gast.

Die Cella ist für mich ein Ort der Besinnung und der Gastfreundschaft, an dem ich mich immer sehr wohl fühle, und ich überlege bereits, wann ich das nächste Mal zu einem Besuch hier einkehre.