Vier Wochen sind vergangen seit meinem letzten Vuvuzela-Artikel. Inzwischen gab es zwei weltbewegende Ereignisse in Zusammenhang mit diesem Kultinstrument. Das erste passt in die Reihe „Ehre wem Ehre gebührt“: Das Wort „vuvuzela“ wurde in die am 19. August erschienene 3. Ausgabe des Wörterbuchs „Oxford Dictionary for English“ aufgenommen:

vuvuzela – längliches trompetenförmiges Kunststoffinstrument, das sehr laute Geräusche erzeugt, populär unter Fußballfans in Südafrika

(Quelle: sochorek.cz
via Babelblog.me und PONS Deutschblog)

Das andere Ereignis ist weniger erfreulich. Nein, ganz im Gegenteil, es ist sogar höchst unerfreulich und bestätigt so manches Vorurteil über Menschen, die sich mit Fußball beruflich oder ehrenamtlich beschäftigen: Banausentum und Kulturlosigkeit. SPIEGEL ONLINE berichtete am 1.9.:

Die „Fußball-Kultur in Europa“ soll geschützt werden: Die Uefa hat den Gebrauch von Vuvuzelas in Champions und Europa League sowie EM-Qualifikationsspielen verboten. […]

Hamburg – Die Europäische Fußball-Union Uefa hat die von der WM bekannten Vuvuzelas bei den Europacup- und EM-Qualifikationsspielen aus den Stadien verbannt. Die Uefa hat ihre 53 Mitgliedsverbände darüber informiert, dass das Mitbringen der Plastiktröten zu Spielen der Champions League und der Europa League sowie zu den Ausscheidungsspielen zur EM 2012 nicht gestattet ist. Begründet wird dies mit „der Fußball-Kultur und Tradition in Europa“. Die Atmosphäre könnte sich durch den lautstarken Einsatz der Vuvuzela verändern. Die WM in Südafrika sei durch den dauerhaften und permanenten Vuvuzela-Einsatz stark beeinflusst worden, so die Uefa.

Am Kap der guten Hoffnung sei dies eine Tradition und lokale Eigenheit, die aber nicht auf den europäischen Fußball übertragen werden könne, weil eine permanente Geräuschkulisse nicht angemessen sei. Die Mitgliedsverbände der Uefa wurden angewiesen, dies in die Tat umzusetzen und ihre in Uefa-Wettbewerben vertretenen Vereine entsprechend zu instruieren.
[…]

Ein schwarzer Tag für Europa!

Da möchte man am liebsten nach Nyon reisen und im Haus des Europäischen Fußballs, dem Sitz der UEFA, ein Ständchen auf der Posaune von Jericho, einem mit der Vuvuzela verwandten Instrument, spielen:

Play

(via Glaserei)